Wissenschaft & Forschung

Angewandte Kunst

Die Konservierung und Restaurierung von Kunst- und Kulturgut ist eine Wissenschaft, die sich ständig weiterentwickelt. Neue Konservierungsmethoden und -materialien werden entdeckt, technische Innovationen bieten neue Möglichkeiten der Objektuntersuchung und -dokumentation, und die Kunstwerke selbst eröffnen ein breites Spektrum an Forschungsfeldern - von ihren Herstellungstechniken, über Veränderungen und Alterungsprozesse bis hin zu den Methoden ihrer Erhaltung und Tradierung. Auch die Restaurierungsgeschichte und -ethik sowie die Vermittlung von Kulturguterhaltung zur öffentlichen Teilhabe stehen im Fokus von Wissenschaft und Forschung.
Am RED leisten wir durch unsere Forschungs- und Netzwerkprojekte, Konferenzbeiträge und wissenschaftliche Publikationen einen wichtigen Beitrag zur vernetzten Weiterentwicklung unserer Disziplin und zur Erforschung und Erhaltung des Düsseldorfer Kulturerbes.

Kunsttechnologische Forschung

In der kunsttechnologischen Forschung befassen wir uns mit der Entstehung und Zusammensetzung von Kunst- und Kulturgut. Dabei identifizieren wir mit Hilfe  verschiedener Untersuchungsverfahren nicht nur die verwendeten Materialien und Herstellungstechniken eines  Objektes, sondern werten auch historische Quellen wie Rezeptbücher oder Stellungnahmen der Künstler:innen aus. Die gewonnenen Erkenntnisse können Erhaltungsstrategien kritisch informieren und Rückschlüsse auf die Zuschreibung, Herkunft, Provenienz und sogar die Echtheit eines Objekts ermöglichen.
Das kunsttechnologische Archiv am RED bietet mit seinen historischen Künstlermaterialien, Testaufstrichen und schriftlichen Quellen eine wertvolle Referenzsammlung für die internationale, kunsttechnologische Forschung.

Konservierungswissenschaften

Die Konservierungswissenschaften befassen sich mit den Materialien, Techniken und Methoden, die Restaurator:innen in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bei der Erhaltung von Kunst- und Kulturgut einsetzen.
So werden z.B. neue Konservierungsmaterialien wie Klebstoffe auf Ihre Verarbeitungseigenschaften, Beständigkeit und Reversibilität sowie auf Ihre Verträglichkeit mit der Originalsubstanz geprüft. Gibt es ungewünschte Nebeneffekte, die ein Risiko für das Objekt darstellen? Auch negative Langzeitfolgen historischer Eingriffe werden ausgewertet, um eine Weiterentwicklung zu ermöglichen. Die wissenschaftshistorische Betrachtung der Restaurierungsgeschichte gehört dabei genauso zu den vielfältigen Forschungsfeldern der Konservierungswissenschaften wie die ständige Optimierung von Methoden und Standards der Präventiven Konservierung oder die Überpüfung ethischer Grundsätze, die einem zeitlichen Wandel unterliegen können.

Wissenschaftliche Netzwerke und Kooperationen

Am RED investieren wir in die wissenschaftliche Vernetzung unseres Instituts auf nationaler und internationaler Ebene. Wir sind Mitglied verschiedener Fachverbände, u.a. des Verbandes der Restauratoren (VDR), des Deutschen Museumsbundes (DMB), des International Council of Museums (ICOM), des International Institute for the Conservation of Historic and Artistic Works (IIC) und des American Institute for Conservation (AIC). Auf Fachebene sind unsere Mitarbeitenden in verschiedenen Gremien und Arbeitsgruppen vertreten. Thematische Netzwerkprojekte und Kooperationen mit anderen Forschungsinstituten, Museen oder Hochschulen erlauben uns, selber Impulse zu geben und gleichzeitig vom Austausch zu profitieren, damit wir unsere Kompetenz und Exzellenz ständig weiterentwickeln können.

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Blogbeiträge

28.09.2023

Kunst in der Kneipe: Aktivierung der “Creamcheese”-Objekte

Für die Rekonstruktion der legendären Düsseldorfer Künstlerkneipe “Creamcheese” im neuen Kunstpalast hat das RED die originale künstlerische Ausstattung untersucht und restauriert. Dabei war eine Kernfrage, wie viel Patina für eine authentische Präsentation notwendig und akzeptabel ist.

Von
Alice Orthmann,
Melissa David