Kunst- und Kulturgut aus organischen Materialien wie Holz, Textil oder Papier ist anfällig für Motten, Papierfischchen, Holzwürmer, Splintholzkäfer und andere Schädlinge. Ein Befall dieser Insekten kann ein Objekt in kurzer Zeit erheblich beschädigen oder sogar zerstören, wenn z.B. die strukturelle Stabilität einer Holzskulptur durch Fraßgänge verloren geht, oder wenn Papierfische wertvolle Grafiken zerlöchern.
Um aktiven Schädlingsbefall zu bekämpfen, führen wir am RED als objekt- und umweltschonende Methode die Stickstoffbehandlung in unserer hauseigenen Kammer durch. Bei diesem Verfahren werden keine Pestizide eingesetzt, und im Gegensatz zur Thermokammer-Behandlung können klimaempfindliche Objekte ohne Erwärmung über die komplette Behandlung hinweg im Museumsklima verbleiben. Über den Zeitraum von 6-7 Wochen wird in der geschlossenen Kammer der Sauerstoffgehalt der Luft auf unter 1 % gesenkt und gegen Stickstoff ausgetauscht, bis neben den Insekten auch Eier, Larven und Puppen vernichtet sind. Das eingesetzte Stickstoffgas geht keine Verbindung mit anderen Kunstmaterialien ein und entweicht nach der Behandlung rückstandsfrei.