Leinwände können reißen, Farben verblassen, Metalle korrodieren und Videobänder verkleben. Objekte aller Art verändern sich über die Zeit durch Materialalterung, Umwelteinflüsse oder Beschädigungen. Damit sie aber dennoch ausstellbar und erlebbar bleiben, können sie durch konservatorische und restauratorische Maßnahmen konsolidiert, ästhetisch aufgewertet und erhalten werden. Unsere Methoden richten sich dabei nach internationalen, konservierungswissenschaftlichen Standards und Ethikkodizes und werden kontinuierlich weiterentwickelt. Im Vorfeld aller Maßnahmen stehen die Untersuchung und Dokumentation des Objektes, die auch Grundlage für die Konzeptentwicklung sind. Jedes Objekt erfordert eine individuelle Herangehensweise, die auch die geplante Präsentationsform in Betracht zieht.
Konservierung
Im deutschen Sprachgebrauch wird häufig unterschieden zwischen Konservierung und Restaurierung. Dabei bezeichnet die Konservierung minimal-invasive Maßnahmen, die zum Erhalt der Originalsubstanz und zur Sicherung des Zustands führen. So werden z.B. lockere Malschichten gefestigt, aber Fehlstellen nicht durch Kittungen und Retuschen ergänzt. Auch eine Oberflächenreinigung oder Rissverklebung kann eine konservatorische Maßnahme sein. Weiterhin gehören Monitoringkonzepte für die kontinuierliche Sammlungspflege und präventiv-konservatorische Maßnahmen zur Gewährleistung adäquater Umgebungsbedingungen für Kunstwerke zum großen Bereich der Konservierung.
Restaurierung
In Abgrenzung zur Konservierung bezeichnet die Restaurierung das ganze Spektrum ergänzender, rekonstruierender und ästhetisch aufwertender Maßnahmen am Objekt. In der Regel bauen restauratorische Eingriffe auf eine Konservierung auf. Die Restaurierung kann ein wichtiges Mittel zur Wiederherstellung oder Verbesserung der Erfahrbarkeit und Lesbarkeit eines Objektes sein. Dabei geht es einerseits darum, die künstlerische Intention und Werkidentität wieder erlebbar zu machen, andererseits soll auch die Objektgeschichte erfahrbar bleiben. Gerade bei historischen Objekten wägen Restaurator:innen häufig ab, welche historischen Veränderungen des Objekts, wie z.B. Nutzungsspuren oder alte Überarbeitungen erhalten werden sollen, da diese Spuren das Objekt in seiner Historie kontextualisieren.